Zu welchen Menschen sie gehen möchten, können Hunde leider nicht entscheiden. Wir Menschen dagegen haben durchaus die Wahl und können dabei auch einige Faktoren berücksichtigen. Treffen Sie Ihre Hundewahl aber nicht zu schnell, überlegen Sie reiflich und seien Sie in Sachen vierbeiniges Familienmitglied ehrlich zu sich selbst.
Lieber einen erwachsenen Hund oder ein Welpe?
Nach der achten Lebenswoche können Welpen die Mutter verlassen und in ihr neues Zuhause ziehen. Zu dieser Zeit sind die Kleinen noch in der Sozialisierungsphase, auf ihren Namen hören sie noch nicht wirklich und richtig stubenrein sind sie auch noch nicht. Das heißt, für das neue Herrchen oder Frauchen ist es die erste Zeit ein Vollzeitjob.
Ruhiger und abgeklärter wird es in der Regel mit einem schon erwachsenen Hund. Im Normalfall sind diese stubenrein und haben gelernt, ein paar Stunden am Tag alleine zu bleiben. Die Schlaf- und Wachphasen sind eingespielt und der Tagesablauf kann geplant werden. Von Vorteil ist es, wenn Sie Ihren ausgesuchten Hund vorab einige Male da besuchen, wo er noch zu Hause ist. Sprechen Sie mit dem Vorbesitzer über den Charakter des Hundes und machen Sie sich mit seinen Marotten vertraut. Bei einem erwachsenen Hund lassen sich Erziehungsfehler natürlich sehr viel schwieriger ausbügeln wie bei einem Welpen.
Welcher Hund Ihr vierbeiniges Familienmitglied wird, ist relativ egal. Während der Eingewöhnungsphase stehen Liebe und Geduld sowie eine Menge Konsequenz für die Erziehung im Vordergrund.
Ein Hund aus dem Tierheim oder vom Züchter?
Vor Hunden aus dem Tierheim braucht man keine Angst zu haben, denn oft werden sie dort untergebracht, weil sich die Lebensumstände geändert haben und sie freuen sich über ein neues Zuhause. Wenn Sie sich für einen Hund entschieden haben, besuchen Sie ihn vorab regelmäßig, machen Sie einen Spaziergang, damit Sie sich besser kennenlernen. Fragen Sie im Tierheim nach seiner Vorgeschichte und dem Charakter des Hundes.
Überlegen Sie nochmals, ob der Vierbeiner zu Ihrem Leben passt und ob Sie lebenslang für ihn da sein können, denn es gibt wohl nichts Schlimmeres für einen Hund, wie wenn er nach einem neuen Zuhause wieder ins Heim gebracht wird.
Genau anschauen sollten Sie aber auch den Welpen, wenn Ihre Entscheidung auf einen Züchter gefallen ist. Ein guter Züchter muss in der Lage sein, Ihnen alles über die Anforderungen und das Wesen der gezüchteten Rasse erzählen zu können und er kann einschätzen, ob der Hund zu Ihnen passt. Um eine emotionale Bindung aufzubauen, ist auch hier ratsam, den ausgesuchten Vierbeiner vorher mehrmals zu besuchen. Dadurch fällt auch dem Kleinen die Trennung leichter.
Ein Rassehund oder ein Mischling?
Die Eigenschaften und Bedürfnisse bei Hunderassen sind sehr unterschiedlich, deshalb steht bei der Wahl des Hundes der Charakter im Fokus und nicht das Aussehen. Wenn die Eltern oder Großeltern des Tieres bekannt sind, kann man Rückschlüsse auf das spätere Aussehen und den Charakter ziehen, bei einem Mischling kann es immer einer Überraschung geben. Bei Mischlingen sind Mutter und Vater von zwei verschiedenen Hunderassen. Positiv ist hier, dass die Welpen die positiven Charaktermerkmale beider Elternteile aufweisen.
Bei einem Rassehund kann man sich im Vorfeld über die Charaktereigenschaften und die artgerechte Haltung ausreichend informieren. Somit kann man hier besser einschätzen, ob das neue Familienmitglied passt und Sie seinen Bedürfnissen immer gerecht werden können. Jedoch gibt es etwa 350 Hunderassen und jeder Hund hat trotzdem sein eigenes Wesen.
Wird es ein großer Hund oder lieber ein kleiner
Jeder sollte wissen, dass ein großer Vierbeiner selbstverständlich mehr Platz benötigt als ein kleiner Hund, obwohl kleine Hunde oft ein großes Ego haben. Aber ob groß oder klein, jeder Hund braucht konsequente Erziehung, angemessenen Auslauf und die richtige Pflege, egal ob Dackel oder Schäferhund.
Sicher benötigen kleine Hunde deutlich weniger Platz in der Wohnung, aber sie können auch viel lebhafter sein wie große Hunde. In der Regel werden kleine Hunde älter als ihre großen Artgenossen.
Als Familienhund beliebt sind mittelgroße Rassen wie Border Collie, Retriever, Labrador oder Cocker Spaniel, aber sie sind auch als Begleit- und Jagdhunde im Einsatz. Früher dienten sie auch als Arbeitshunde. Viele Rassen dieser Größe sind aufgrund ihrer geistigen und körperlichen Auslastung gegenüber Suchspielen, langen Spaziergängen, ausgelassenes Spielen auf der Wiese und auch Hundesportarten wie Dog-Dance oder Agility sehr aufgeschlossen.
Schäferhunde oder Irish Setter gehören zu den großen Rassen und wurden vor unserer Zeit als Gebrauchshunde gezüchtet. Den Schäferhund finden wir nicht selten bei den Dienst-, Wach- und Schutzhunden, wobei es aber einer gesonderten Ausbildung mit der nötigen Konsequenz bedarf. Auch im Alltag müssen die Hunde ausgelastet werden und benötigen ausreichend Bewegung. Während der Wachstumsphase muss aufgepasst werden. Wird der Welpe falsch gefüttert, kann das Wachstum zu sehr beschleunigt werden, was wiederum zu Fehlentwicklungen des Skeletts führen kann.
Die Deutsche Dogge und der Bernhardiner gehören zu den Riesenrassen und sie sind trotz ihrer Größe die Sensibelchen unter den Vierbeinern. Sie eignen sich als Familien- oder Begleithunde, sie sind ruhig, freundlich und schließen sich ihren Menschen gerne an. Sie brauchen viel Platz und genauso viel Zuwendung und Beschäftigung.
Im Visier sollten Sie auch die Futterkosten behalten, ein kleiner Vierbeiner ist wesentlich kostengünstiger als ein großer Hund. Die Wachstumsphase kann bis zu zwei Jahren dauern und in dieser Zeit beansprucht der Kleine die richtige Ernährung. Lassen Sie sich hier vom Züchter ein paar Ratschläge geben.