BARF ist die gesündeste und natürlichste Hundeernährung, da Sie die Zutaten selbst bestimmen und das Futter frisch zubereiten. Die Rohfütterung ist kein Hexenwerk, erfordert aber etwas Zeit und muss unbedingt auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmt sein. Reines Frischfleisch enthält alle wichtigen tierischen Eiweiße, Ihr Vierbeiner braucht aber auch Ballaststoffe, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Wenn Sie auf Fertig-BARF verzichten, sollten Sie bei der Zubereitung folgendes beachten.
Die richtige Futterzusammensetzung für Ihren Hund
Die Hauptzutat ist natürlich Fleisch. Tauen Sie BARF bei Zimmertemperatur auf und achten Sie darauf, dass das Fleisch nicht zu kalt in den Napf kommt. Knochen sind ein wichtiger Bestandteil in der Ernährung Ihres Hundes. Diese dürfen nicht gekocht werden, da sonst Splittergefahr besteht. Kaufen Sie Fleisch mit einem Fettanteil von 15 bis 25 Prozent, denn zu mageres Fleisch kann zu Energiemangel führen. Zu fett sollte es aber auch nicht sein, da Sie Ihrem Vierbeiner sonst zu viel Energie zuführen. Am besten geeignet sind Rind, Huhn und Ente oder Wild und Pferd. Rohes Schweinefleisch gehört nicht in den Hundenapf, da es den für Hunde tödlichen Aujeszky-Virus übertragen kann. Auch Schilddrüsengewebe, das sich im Kehlkopf und im Kopf befindet, ist für Hunde schädlich. Die enthaltenen Hormone beeinflussen den Hormonhaushalt des Hundes und können im schlimmsten Fall zu einer Schilddrüsenfehlfunktion führen.
Tipp: Auch beim Barfen können Allergien auftreten. Wenn Ihr Hund nach dem Barfen Durchfall bekommt, kann eine Futtermittelunverträglichkeit vorliegen. In diesem Fall empfiehlt sich eine Ausschlussdiät. Wählen Sie dazu eine Fleischsorte aus, von der Sie wissen, dass Ihr Vierbeiner sie verträgt. Das gleiche gilt für Obst und Gemüse.
Welche pflanzlichen Bestandteile beim Barfen?
Gut geeignet sind gekochte Kartoffeln, Karotten, Süßkartoffeln und Äpfel. Auch Flohsamenschalen, gekochter Reis und Seealgenmehl können dem BARF beigemischt werden. Ob das Gemüse gekocht oder roh püriert wird, hängt von den Vorlieben des Hundes und seiner Verdauung ab. Viele Hunde bekommen von rohem Gemüse Durchfall, während sie gedünstetes und gekochtes Gemüse sehr gut vertragen. Wenn Sie fertige pflanzliche Ergänzungsfuttermittel verwenden möchten, sind gemahlene Produkte am besten geeignet. Achten Sie darauf, dass die Menge der Fleischportion und dem Gewicht Ihres Hundes entspricht. Das Pulver wird mit dem Fleisch und einer kleinen Menge lauwarmem Wasser vermischt. Einfach so über das Fleisch gestreut, wird es von den meisten Hunden abgelehnt und der liebevoll angerichtete Napf bleibt unangetastet.
Probieren Sie ganz einfach aus, was Ihr Hund mag und welches Obst und Gemüse er gut verträgt. Ein vollständiger Verzicht auf pflanzliche Faserstoffe führt zu Verdauungs- und Darmproblemen.
Für BARF-Einsteiger ist es wichtig, sich vor der Futterumstellung ausführlich mit dem Thema zu beschäftigen. Nicht nur für die richtige Futtermenge, sondern auch für die optimale Zusammensetzung ist ein BARF-Rechner notwendig. Denn zu viel des Guten ist leider genauso schädlich wie zu wenig Vitamine und Vitalstoffe. Machen Sie auf keinen Fall den Fehler, Fleisch und Gemüse nach eigenem Gutdünken zu mischen und davon auszugehen, dass Sie damit pi mal Daumen richtig liegen. Stellen Sie Ihren Vierbeiner langsam auf BARF um, wenn Sie ihn bisher mit industriell hergestelltem Futter ernährt haben. Eine zu schnelle oder gar abrupte Umstellung kann zu Unverträglichkeiten, Verstopfung und Durchfall führen. Sollte Ihr Hund nicht so begeistert vom Barfen sein oder die Frischfütterung nicht vertragen, bleiben Sie am besten bei Ihrem gewohnten Futter.
Die häufigsten Fehler beim Barfen im Überblick
+ Sie kennen den Bedarf Ihres Hundes nicht (Kalzium, Jod, Vitamine, pflanzliche Ballaststoffe).
+ Sie beginnen die Ernährungsumstellung ohne Hintergrundwissen und ohne Plan.
+ Da Sie keine Innereien mögen, bekommt Ihr Hund auch keine.
+ Der Knochenanteil im BARF ist zu hoch oder zu niedrig.
+ Sie füttern zu viele pflanzliche Fasern, wodurch die Futtermenge steigt oder der wichtige Eiweißanteil sinkt.
+ Sie verwenden hauptsächlich oder überwiegend zu mageres Fleisch.
+ Ihr Hund bekommt jeden Tag das gleiche Futter, weil er es so gut verträgt.
Fazit: BARF ist eine Möglichkeit, Ihren Hund gesund und abwechslungsreich zu ernähren. Ein gesundes Hundeleben können Sie Ihrem Vierbeiner aber auch mit konventioneller Fütterung ermöglichen. Hochwertiges Nass- und Trockenfutter ohne unnötige Zusatzstoffe ist genauso gesund und verträglich wie frische, selbst zubereitete Nahrung. Sie müssen sich also keine Sorgen machen, dass Sie Ihre Fellnase schlechter ernähren, wenn Sie sich für gekauftes Futter entscheiden.